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Laiendefibrillatoren (AED) können bei plötzlichem Herztod Leben retten

Michael Reinke, Rotkreuzleiter beim DRK Neuenkirchen | Foto: Stefan Klausing
Ein AED im Einsatz (Symbolbild). | Foto: Hersteller

Einen plötzlichen Herztod kann jeden treffen: Kinder und Erwachsene, Hochleistungssportler eher als weniger Sporttreibende, Kranke häufiger als Gesunde. Ausgelöst wird ein plötzlicher Herztod durch Kammerflimmern. Das Herz rast, beginnt plötzlich unkoordiniert zu schlagen und erreicht dabei über 300 Schläge die Minute. Die Folge: die Pumpleistung des Herzens sinkt, die Organe werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt – das Herz bleibt stehen.

Wen es trifft, bemerkt man oft erst, wenn es zu spät ist. Daher ist es wichtig im Fall der Fälle schnell zu handeln. Den Notruf über Telefon 112 absetzen, beim Patienten bleiben, eine Herzdruckmassage durchführen, wenn keine Lebenszeichen (Atmung, Puls, Bewusstsein) vorhanden sind, mindestens bis der Rettungsdienst eingetroffen ist. Falsch machen kann man eigentlich nichts. Nur wenn man nichts macht, stirbt der Betroffene auf jeden Fall. Wenn ein Defibrillator in der Nähe ist, umso besser. Doch wo gibt es in Neuenkirchen solche automatisierten externen Defibrillatoren (AED) oder auch Laiendefi genannt?

AED Standorte melden

Die Gemeinde hat einen, das Deutsche Rote Kreuz auch, im Sommer auch das Freibad. Diese sind meistens nur zu den Öffnungszeiten zugänglich. Im Laufe des Jahres sollen weitere AED von der Gemeinde angeschafft werden, teilte die Verwaltung auf Anfrage mit. Eine Abfrage bei den Neuenkirchener Betrieben war zu Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen. Haben Sie ein AED zu Hause oder im Betrieb? Retten Sie Leben und teilen Sie den Standort sowie die Verfügbarkeit per E-Mail an mit und er wird im Internet und im Notdienstkalender des Mitteilungsblattes veröffentlicht.

Doch wie funktioniert solch ein Laiendefibrillator überhaupt? „Da kann man nichts falsch machen. Das Gerät gibt die einzelnen Handgriffe vor“, erklärt Michael Reinke, Rotkreuzleiter im DRK Ortsverein. Das Gerät wird ausgepackt und gestartet und nach einem kurzem Selbsttest erscheint die Anleitung auf dem Display, bei einigen Modellen wird sie sogar vorgelesen. „Der Oberkörper des Patienten wird frei gemacht, zwei Klebepads (Elektroden) auf dem Brustkorb angebracht und der Defi beginnt mit der Überwachung“, beschreibt Reinke den Vorgang. Oft kann man einige Werte vom Display ablesen und an die Rettungsleitstelle weitergeben. Der Disponent am Telefon kann dann mit Rat zur Seite stehen.

Herzdruckmassage muss gemacht werden

Tritt ein Kammerflimmern auf, wird der Ersthelfer vom Defibrillator aufgefordert einen „Schock“ abzugeben. Dabei sei lediglich zu beachten, dass in dem Moment des Elektroschocks der Patient nicht berührt wird. Ergänzend sollte eine Herzdruckmassage durchgeführt werden, um das geschwächte Herz zu unterstützen.

Erst recht, wenn kein Herzschlag mehr vorhanden ist. „Der Laiendefi dient nur dazu, dass Kammerflimmern in den Griff zu kriegen, kann aber niemanden wiederbeleben, ist aber nur eine wichtige Ergänzung. Er muss und sollte frühst möglich eingesetzt werden, ist aber kein Ersatz für die richtige Durchführung der Reanimation“, so Reinke. Als Faustregel für die Herz-Lungen-Wiederbelebung gilt: Im Wechsel 30 mal den Brustkorb eindrücken, zwei mal Beatmen, bis das Herz wieder selber schlägt. Dabei sollte der Brustkorb mindestens 100 Mal pro Minute eingedrückt werden. Wenn der Rettungsdienst eintrifft, übernehmen die Notfallsanitäter die weitere Versorgung des Patienten.

Durch den Einsatz eines AED bei einem Herzstillstand steigen die Überlebenschancen des Patienten deutlich. Ist kein AED zur Stelle, muss nach dem Notruf 112 sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden.

Weitere Informationen und die Lagekarte der AEDs finden Sie hier

Stefan Klausing, Mitteilungsblatt

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