Am Samstagnachmittag übten Freiwillige Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) genau das am Arnold-Janssen-Gymnasium. Die Lage: Am Wochenende findet eine AG im St. Arnolder Schulgebäude statt. 18 Schüler und eine Lehrerin werden die eine unklare Rauchentwicklung im Schulgebäude im Klassenraum eingeschlossen. Kurz nach 16 Uhr eilten die Rettungskräfte zur Einsatzstelle und spielten dieses Szenario durch.
Drei Übungsziele hatten sich die beiden Übungsverantwortlichen – die Feuerwehrmänner Michael Küsters und Franz-Bernd Evers – gesetzt: Menschenrettung, Brandbekämpfung und Wasserversorgung sowie die Patientenablage und -versorgung. „Wir haben mit Absicht wenig vorgegeben, um die Lage möglichst realistisch zu spielen“, erklärte Evers am Rande der Übung. So wurden im Vorfeld keine Stellplätze für die Löschfahrzeuge festgelegt, diese mussten vor Ort der Lage entsprechend erkundet werden. Ebenso haben sich DRK und DLRG ihren Behandlungsplatz selbst erkundet und der Situation entsprechend aufgebaut.
Während der Erkundung schalten bereits die „Hilferufe“ der eingeschlossenen Schüler - gespielt durch die Jugendabteilungen der drei Hilfsorganisationen - übers Gelände. Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten galt es schnellstmöglich - aber auf Eigensicherung bedacht - zu der Gruppe vorzudringen. Über die genaue Anzahl konnte der Hausmeister, gespielt von AJG-Hausmeister und Feuerwehrmann Berthold Perick, keine genaue Auskunft geben. Auch nicht, ob sich weitere Personen im Gebäude aufhalten. So galt es in den durch die Nebenmaschine verrauchten Korridoren auch nach weiteren Personen Ausschau zu halten. Während die Trupps zur Menschenrettung bereits im Gebäude waren, wurde außerhalb die Wasserversorgung von Hydranten aufgebaut und die Brandursache ausfindig gemacht. Parallel dazu richteten die Hilfsorganisationen bereits den Behandlungsplatz ein. Wie bei einem Ernstfall wurde von den Führungsverantwortlichen vor Ort weitere Kräfte „virtuell“ über den Einsatzleitwagen nachgefordert - unter anderem die Freiwillige Feuerwehr Wettringen, eine Drehleiter, sowie ein weiterer Löschzug aus Emsdetten. Ebenso hätte der Ernstfall eine „Massenanfall von Verletzten (MANV)“ bedeutet, was umfangreiche Alarmierungen des Rettungsdienstes im Kreis Steinfurt nach sich gezogen hätte. Doch zum Glück war alles nur eine Übung. Dennoch wurden die Schüler aus dem Gefahrenbereich getragen oder mit einer Rauchschutzhaube geschützt aus dem Gebäude geführt, wo sie dann professionell von den Sanitätseinheiten versorgt und betreut wurden.
DRK-Notarzt Dr. Thomas Keller zeigte sich zufrieden mit dem Szenario. „Ich würde sogar noch weitergehen und den Abtransport mit einbringen“, sagte Dr. Keller am Ende der Übung. „Es war wieder eine gewohnt gute Zusammenarbeit“, kommentierte DLRG-Vorsitzender Günter Hemelt. Auch Rotkreuzleiter Michael Reinke lobte bei der abschließenden Manöverkritik die komplexe Übung. „Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationen klappt immer besser“, so Reinke. Zwar finde man immer wieder kleine Dinge, die man verbessern könne, aber dafür sei solch eine Übung ja schließlich da. Fazit am Ende der Übung: Trotz weniger Vorgaben der Übungsverantwortlichen hat das Zusammenspiel der drei Verbände zügig und reibungslos geklappt. Das Miteinander der drei Hilfsorganisationen wurde nach dem offiziellen Teil des Übungsnachmittags unter den Klängen des Feuerwehr-Musikzuges im Gerätehaus noch vertieft.
Stefan Klausing, Mitteilungsblatt
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