Neuenkirchen-St. Arnold - Zum offiziellen Startschuss übergab das Jugend-DRK dem AJG am Freitag Mittag das Grundmaterial: eine Trage sowie für jeden SSDler eine Warnweste und eine Tasche mit Erste-Hilfe-Materialien – von Kühlpacks bis Verbandmaterial.
„Das AJG ist vor einigen Monaten an uns herangetreten, um den SSD einzurichten“, sagte Nancy Hochholdinger, SSD-Koordinatorin im DRK-Kreisverband Steinfurt. „Bisher war der DRK-Kreisverband für die Schulen verantwortlich, seit Kurzem sind es die Ortsverbände.“ Beim Jugend-Rotkreuz-Leiter in Neuenkirchen, Marcel Humke, liefen sie offene Türen ein: „Eine Sparte unserer Jugendarbeit ist der SSD. Die Schüler profitieren mit einem echten Erste-Hilfe-Kurs,us werden im Umgang mit verletzten Mitschülern, Lehrern oder Mitarbeitern routiniert und übernehmen echte Verantwortung.“
Viele Vorteile
Die Vorteile der Initiative gelten für Schüler, Schule und DRK gleichermaßen. Zum einen die Motivation der Schüler, selber Verantwortung in der Schule zu übernehmen und bereits früh (berufliche) Erfahrungen mit der Sparte Pflege oder ärztlichen Versorgung zu sammeln. Andererseits sind die Schulen in NRW in der Pflicht, eine funktionierende Erste-Hilfe innerhalb der Schule zu garantieren. Und nicht zuletzt erhofft sich das DRK, den einen oder anderen SSD-Jugendlichen nach der Schule als ehrenamtlichen Helfer im Rettungsdienst zu gewinnen.
„17 Schüler aus den Klassen 7 bis 9 haben die Ausbildung zum SSD erfolgreich absolviert“, sagt Sabine Fleger. Neben ihrer Tätigkeit als Sport- und Biologielehrerin betreut und organisiert sie den SSD. „Wir haben einen Bereitschaftsplan erstellt, wer während des Unterrichts oder bei der aktiven Pausenaufsicht benachrichtigt wird, wenn etwas passiert.“
„Niemand wünscht sich, dass etwas passiert"
Die neue Trage mussten die Ersthelfer-Schüler natürlich gleich ausprobieren, wie sie es bei Nancy Hochholdinger gelernt hatten. Am liebsten hätten sie gleich ein echtes Opfer gefunden. „Nein, niemand wünscht sich, dass etwas passiert. Aber wenn etwas passiert, will jeder von ihnen beweisen, was er gelernt hat“, kommentierte Sabine Fleger. „Etwa die stabile Seitenlage, wenn jemand vor einer Prüfung zusammenklappt oder einen Verband nach einer kleineren Verletzung.“
An der Snedwinkela-Realschule ist der SSD seit fast zehn Jahren aufgebaut. „Zur Gründung im Jahre 2005 war ich einer der ersten SSDler an der Realschule“, erinnert sich Marcel Humke. Derzeit liegt die Leitung bei der Lehrerin Viktoria Schäfer-Jailojanz, die den SSD im letzten Jahr übernommen hat. In Kooperation mit dem Jugend-DRK wird der Schulsanitätsdienst an der Verbundschule – später Sekundarschule – einheitlich ausgebaut.
Autor: Stefan Kösters
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